Die Wirtschaftswissenschaftlerin Nadine Kammerlander hat sich mit der Unternehmensnachfolge in Patchwork-Familien beschäftigt. Ein Gespräch über unausgesprochene Erwartungen, „Kuckuckskinder“ und den unzeitgemäßen Wunsch nach dem perfekten SchwiegersohnDie Regelung der Unternehmensnachfolge ist für die meisten Familienunternehmen eine große Herausforderung. Noch schwieriger wird es, wenn es um Konstellationen jenseits klassischer Familienmodelle geht – Stichwort Patchworkfamilie. Nadine Kammerlander leitet an der WHU das Institut für Familienunternehmen und Mittelstand und hat für eine neue Studie genau solche Fälle untersucht.CAPITAL: Frau Kammerlander, Nachfolge in Familienunternehmen ist ein sehr emotionales Thema, es geht um Macht und verletzte Gefühle. Gilt das in den Fällen, die Sie gerade untersucht haben, umso mehr?NADINE KAMMERLANDER: Es gibt jedenfalls viele Tabus. Wenn wir Studien zu Innovation oder Digitalisierung machen, dann sprechen die Leute sehr gerne und offen mit uns. Das war diesmal komplett anders. Wir mussten zum Beispiel Passagen anonymisieren, weil ein erwachsenes Kind uns sagte: Ich erzähle das Ihnen, möchte aber nicht, dass mein Vater weiß, wie ich denke.Auch in klassischen Familienmodellen wird die Nachfolge oft zum Drama. Wieso eigentlich?Die Nachfolge ist ein langer Prozess – mit steuerlichen, rechtlichen und Management-Themen. Noch dazu…
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